Polychlorierte Biphenyle (PCB)

Was ist Polychlorierte Biphenyle (PCB)?
PCB ist eine synthetische Bauchemikalie, welche in einer Vielzahl von Materialien eingesetzt wurde.
Die Vorteile dieses industriellen Produktes ist die thermische und chemische Stabilität, es ist schwer entflammbar und elektrisch nicht leitend.
PCB diente hauptsächlich als Weichmacher und Dehnungsmasse, als Kühlmittel aber auch z. B. als Hydraulikflüssigkeit. 
In reiner Form ist PCB praktisch geruchslos.
Die Abkürzung PCB steht für Polychlorierte Biphenyle, eine Form chemischer Chlorverbindungen.



Verwendung von PCB
PCB wurde vielseitig eingesetzt. Es diente als Schmiermittel oder in Hydraulikflüssigkeiten, als Weichmacher in Lacken und Kunststoffen
(z. T. bis zu 50% vom Gewicht!), in Fugendichtungsmassen jeglicher Art, z.B. für dauerelastische Dehnungsfugen im Betonbau, Anschlussfugen für Türen, Fenster, Sanitär usw. Auch bei vielen Isoliermitteln kam PCB zur Anwendung. So wurden in der Anfertigung von Kondensatoren früher PCB-haltige Isolieröle eingesetzt.  Solche PCB belasteten Kondensatoren sind in vielen älteren technischen Geräten vorhanden. (Die Bezeichnungen MP, MKP, MPK auf Kondensatoren weisen auf PCB-Freiheit hin).
Auch diente PCB als Flammschutzmittel in Farben und Lacken, haben eine akustisch positive Wirkung in Wand- und Akustikdeckenplattenfarben
(weiße Farbe) und auch als Klebstoff für Fussboden wurde PCB verwendet.



Vorgehensweise bei der Sanierung

1. Ermittlung der PCB-Quellen
2. Ermittlung und Bewertung der Raumluftbelastung
3. Auswahl des Sanierungsverfahrens und Erstellen
   eines Arbeits-und Sicherheitsplans gemäß
   BGR 128 / TRGS 524
4. Baustelleneinrichtung / „Sanierung“
   der belasteten Bauteile (Primär-/Sekundärquellen)
   durch sachkundigen Betrieb
5. Reinigung der Oberflächen
6. Beschichtung kritischer Flächen
   (Sekundärquellen)
7.
Erfolgskontrollmessung
Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit
PCB wird über den Magen-Darm-Trakt, über die Haut oder auch durch Einatmen von Dämpfen aufgenommen, verteilt sich rasch im Körper und reichert sich im Fettgewebe an, wo es deponiert bleibt. PCB ist eines der gefährlichsten Umweltgifte überhaupt. Durch die Eigenschaft, dass PCB fettlöslich ist und sich in der  Umwelt nicht abbaut, verteilt sich PCB global und reichert sich in der Nahrungskette ständig weiter an. PCB, das in die Umwelt gelangt, bleibt für alle Ewigkeit im Nahrungs-kreislauf enthalten!
PCB führt u.a. zu Leber- Milz- und Nierenschäden, ist krebserregend.


Gefahrenermittlung und Einschätzungen
In der Aussenluft von Gebäuden mit PCB-Quellen treten Konzentrationen von bis zu 10 ng/m3 Luft auf. Im Innenbereich bis zu 1‘000 ng/m3 und in Einzelfällen gar bis zu 10‘000 ng/m3. Untersuchungen zeigten, dass PCB belastete Materialien, die vor dem Verbot von 1972 in Innenräumen verwendet wurden, z. T. noch heute zu Belastungen der Innenluft führen. 
Zur langfristigen Wirkung auf den Menschen durch niedrigen Mengen PCB sind bis heute unzählige Fragen offen. Von unsachgemässen Sanierungen ist dringend abzuraten. Die Gefahr der unkontrollierten Freisetzung ist gross. So kann es passiert, dass die Innenraumbelastung nach nicht fachgerechter Entsorgung wesentlich höher wird als vor der Sanierung.








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